Als wahren Glücksfall für San Pietro darf man den Chidro bezeichnen. Der Chidro ist ein Süsswasserfluss, der sich unterirdisch über eine Strecke von ca. 400 Kilometern bis an das Ionische Meer herangearbeitet hat.
50 Meter vor der Küste tritt er als kühles und glasklares Wasser an die Oberfläche, um ruhig ins Meer zu fliessen.
Welch Garant für sauberes Wasser!
Welche Wohltat für den Badefreund im Sommer!
So vergnügen sich denn auch besonders im Juli und August Hundertschaften von Italienern aller Generationen der nahen Städte an der bezaubernden und erstaunlichsten Ecke San
Pietros.
Mögen noch so viele Menschen sich am Wasser vergnügen, nie hat man nie das Gefühl, eingeengt zu sein. Das kühle, ja kalte Wasser hält von einem langen Aufenthalt im Fluss ab. Man spaziert eher im
Wasser auf und ab - oft ältere Leute aus gesundheitlichen Gründen nutzen die Gelegenheit. Kaltes Wasser soll ja gut gegen Krampfandern sein... Dazu lädt die friedliche und familiäre
Atmosphäre rund um dieses Gewässer zum Verweilen ein. Ja, man befindet sich hier in Süditalien mitten unter diesen guten Menschen!
Ein Vergnügen bereiten die glatten Felsen beim Ausfluss des Gewässers ins Meer. Von hier aus lässt sich dem lebensfrohen Treiben folgen. Ausserhalb der Saison sind es dann die Wasservögel, die sich diesen Flecken Natur zurückerobern. Sie zu beobachten, kann ab Herbst sehr wohl eine Reise wert sein.
Das Flüsschen "Chidro", nicht ganz 1 km südlich der Kirche San Pietro gelegen, erreicht man übrigens ab "unserem" Badestrand nach einem Spaziergang von 800 Metern.
Ein wenig trübt die Freude am Naturspektakel, dass die alte Steinbrücke 1990 durch eine hässliche Betonbrücke ersetzt wurde. Eine "Reissbrettkonstruktion", die jegliches Verständnis für die
schöne Umgebung vermissen lässt. Die Brücke trennt denn auch nicht gerade rücksichtsvoll die herrliche Quelle im Schilf von der Mündung ins Meer!