Vom Gutsbetreib zum Gourmet Tempel: Restaurierte Masserien
Ein Wahrzeichen Apuliens sind die Masserien, burgenähnliche ehemalige Gutsbetriebe, die zu alten Zeiten durch mächtiges Gemäuer sich vor Eindringlingen, Dieben und Gesindel schützten. Heute präsentieren sich die Masserien vermehrt als kulturelle Zentren, Hotels und Gastbetriebe.
Die (mit EU- Hilfe) restaurierten Masserien rund um Manduria entwickeln sich wie anderswo in Apulien u.a. zu beliebten Gourmet Tempeln. Bei der Restauration ist man sehr bemüht, dem Besucher einen Einblick in das ursprüngliche Leben der Gutshöfe zu geben. Alles wird unter offensichtlich kundiger Begleitung subventioniert, stilvoll renoviert und restauriert. Die Finanzierung und den Erhalt muss dann ein gut funktionierender Gastronomiebetrieb sicherstellen. Das funktionierte zu Beginn nicht immer, weil einheimische Gastronomen (meist als Familienbetrieb auftretend) schlichtweg mit den zugewiesenen Aufgaben eines Touristenansturms in der Saison überfordert waren. Eine "Matrimonio" (eine Hochzeit) zu organisieren, dazu ist man aus Tradition im Stande. In diesem Fall sind an einem Tag Hundertschaften von Gästen geladen, man hat ausreichend Zeit, von langer Hand das Festessen vorzubereiten. Das funktioniert jeweils bestens. Aber Abend für Abend unterschiedlichste Wünsche von auswärtigen Gästen erfüllen, da haperte es in einigen Betrieben. . Offensichtlich klappt das nun zunehmend besser, wem die Umstellung nicht gelang, musste halt schliessen oder das Konzept ändern. So haben halten viele nur in der Saison und ausser den Sommermonaten Juli und August nur an Wochenenden die Küche offen.
Wir stossen oft auf Masserien, die überdimensioniert aufgerüstet wurden. Das Geld aus der EU scheint dort reichlich geflossen zu sein. Ein gutes Beispiel einer prächtigen und aufwändigen Restauration ist die Masseria "Li Surii" zwischen Maruggio und Manduria gelegen. Nie würde der Besucher eine so prunkvolle und ausladende Anlage im Landwirtschaftsgebiet inmitten alter Olivenhaine erwarten: Eigentlich wähnt sich der Besucher mehr in einem Museum oder in einer Miniausgabe der "Loire- Schlösser" als in einem Gastronomiebetrieb. Der Bau ist dann leider auch nur für reservierte Grossanlässe und Veranstaltungen gedacht. Eindrücklich ist die Anlage und ein Besuch lohnt sich allemal!
Masseria Li Surii, Beispiel einer prunkvollen Renovation eines alten und ehemals wichtigen Gutsbetriebes.
Masserien im Raum Manduria, bzw. nahe unserer Mietobjekte, wo man köstigen kann:
Masseria Porticello
Masseria Grotella