Fotos Katarina Mai, Linz ("Jedes nicht gemachte Foto ist verlorene Vergangenheit"): https://m.facebook.com/profile.php?id=305652323159673
Die Trulli von Alberobello bilden einen magischen Anziehungspunkt für Touristen. Kaum eine Carreise nach Apulien, die nicht in dieser kleinen Stadt Halt macht.
Alberobello ist zudem neben dem "Castel del Monte" das touristische Wahrzeichen Apuliens.
Unter diesem Vorzeichen richtet sich Alberobello ganz auf den Tourismus aus. Es reihen sich Souvenirladen an Souvenirladen, unzählige Ristorante und Osterias buhlen mit apulischen Spezialitäten nach Gästen. Nach einheimischer Wohnkultur schaut man sich vergebens um, zu sehr ist alles auf Kommerz ausgerichtet. Alles legal und verständlich und zum Trost sei gesagt: Die Stadt hat dank ihrer "Zona monumentale dei trulli" ihren Reiz absolut nicht verloren.
Dafür sorgen der charakteristische Baustil dieser Kuppelbauten. Schaltet man bei der eindrücklichen Anfahrt einen Zwischenhalt bei einem noch intakten ein (z.B. bei einem von der Landwirtschaft genutzten Trulli), erkennt man die ursprüngliche Funktion dieser Häuser. Man kann sich ein Bild machen, wie die Menschen hier mal gelebt haben.
Alberobello zu sehen muss verdient sein: 100 Kilometer Anfahrt müssen erst mal ab San Pietro in Bevagna. zurückgelegt werden, um diese eigentümlichen Stadt zu besichtigen - zu weit für einen sommerlichen Tag? Nein! Im Herbst oder im Frühling wird bestimmt ein bewölkter Himmel zu einem etwas längeren Ausflug motivieren. Der Frühling eignet sich besonders dazu, Alberobello und seine reizende Umgebung zu erkunden. Ende April steht der Mohn in voller Blüte, der der Landschaft einen speziellen und einmaligen Reiz verleiht.
Zur Geschichte: der Trulli:
Im Tal "Itria" sollen schon zu prähistorischer Zeit die ersten Siedlungen entstanden sein. Die ersten Trulli, die sogenannten Tholos (Kuppelbauten) dienten den Menschen als Grabstätten. Alberobellos älteste Trulli haben ihren Ursprung im 14. Jhd.. Anjou (einst Prinz von Taranto und später 1309 bis 1343 König von Neapel) erwarb das unbewohnte Gebiet als Schenkung für seine Verdienste an den Kreuzzügen. Erst durch Umsiedlungen wurde Alberobellos Umgebung wieder Wohngebiet. Es entstanden neue Dörfer, wie jene von Aja Piccola und Monti, die heute mit sehenswerten Ortsbildern zu begeistern vermögen.
Raffiniert: Damit man die Mauern schnell abbauen konnte, verwendeten die Bewohner damals beim Bau der Kuppelhäuser keinen Zement. So stand der ausgesandte Steuerkommissar des Königs von Neapel jeweils vor Steinhaufen und daraus liessen sich keine Steuern erheben!
Ob dem wirklich so war, ist nicht belegt. Viel mehr vermutet man, dass das reichlich vorhandene Steingut in der Gegend nach dieser Bauweise rief. Die schon erwähnte Ortschaft Monti besass zur Mitte des 16. Jhd. über 40 Trulli, Alberobello selber tat sich erst 1640 als Siedlung hervor. Ende des 18.Jhd. zählte Alberobello 3500 Einwohnern und 1797 ernannte Ferdinand IV (König von Neapel), Alberobello zur "königlichen Stadt".
Der Name Alberobello leitet sich übrigens vom lateinischen „silva arborid belli“ ab.
Besuch sehr zu empfehlen:
Monti:
Die Gemeinde zählt ca. 1030 Trulli.
Besonderheit des Ortes: "Siamesischen Trulli” (mit Doppelfassade, Doppelfiale, niedrigen Feuerstelle, ohne Fenster).
Aja Piccola:
Besonderheit: Kleines Dorf, das sich entlang eines dichten Netztes von engen und kurvenreichen Strassen ausbreitet.
Trullo Sovrano:
Besonderheit: Das einzige auf zwei Etagen gebaute Trulli der Gegend. Heute Museum.
(Adresse: Piazza Sacramento 10, 70011)
In Alberobello:
Chiesa di Sant’Antonio (Hl. Antonius Kirche):
Besonderheit: Form eines Trulli, monumentaler Eingang, tolle Fensterrose, Zentralbau in Form eines griechischen Kreuzes angelegt, mit Seitenkapellen, großer seitlicher Glockenturm.
(Adresse: Via Monte Pertica,70011 Alberobello)
La Casa d’Amore:
Erstes in Kalk gebaute Haus aus dem Jahr 1797, heute Tourismusbüro.
(Adresse: Via Monte Nero 3, 70011, Alberobello)
Santuario di Santi Medici:
Den Heiligen Brüdern, Ärzten und Märtyrern Cosmas und Damina geweiht, Reliquienschreine hier aufbewahrt, bemerkenswertes Bildnis der Madonna von Loreto.
(Adresse: Piazza Curri, 70011 Alberobello)