Ein Bild, aufgenommen im Fischmarkt zu Torre Colimena verdeutlicht die Frömmigkeit und das dazugehörige Muttergottesbild des einfachen Fischers oder (um
der weiblichen Form gerecht zu werden) der einfachen Landfrau: Es ist das Bild des vermenschlichten Gottes, verbunden mit einer tiefen Verehrung des Papsttums und einem Kult um die Figur des in
Apulien besonders verehrten und omipräsenten "Padre Pio".
Um Padre Pio kommt man in Apulien nicht herum. Sein Konterfei fehlt in keinem Verkaufsladen einfacher Leute oder in Familienbetrieben (bei Lidl in Sava fehlt er...). Er ist sozusagen der
Landesheilige Apuliens. Padre Pio werden allerhand (zum Teil sehr umstrittene) Wundertaten zugeschrieben. Als er 1968 mit 81 Jahren starb, sollen über 100.000 Menschen in Gargano an seinem
Begräbnis teilgenommen haben. All die Diskussionen rund um seine Tätigkeit taten seiner Popularität in Apulien keinen Abbruch.
Einen nicht minder grossen Stellenwert geniesst die Mutter Gottes
Maria. Zahlreiche Kirchen sind ihrem Namen geweiht. Bei allem Respekt: Landauf, landab darf man die meisten Bilder und Statuen nicht der hohen Maler- und Bildhauerkunst zurechnen.
Ausserhalb Manduria im Rebbaugebiet zu finden: Madonna in der chiesa "madonna concedi grazia" (18.Jhd.)
Omnipräsent:
Padre Pio in einem Autobahngasthaus mitten unter den Gästen zwischen Aceto und Olio...
Was ich im September 2018 erlebte?
Eine Taufe untermalt mit Applaus. Man mag über Italien sagen und schreiben, was man will. Überraschend Schönes erlebt man überall, wenn ein Familienanlass bevorsteht. Diese Taufe im
süditalienischen Freundeskreis im apulischen Oria (San Cosimo) war jedenfalls mehr als hinreissend: Typisch bella Italia!