Wetter in Apulien ...ist nicht immer Wetter in San Pietro! Über das Wetter spricht man möglicherweise dann, wenn eine Konversation stockt. Im Wissen, dass es einem menschlichen Urbedürfnis entspricht, seine Erfahrungen und Empfindungen über das Wetter loszuwerden, oder fällt einem einfach nichts ein, mit dem man sein Gegenüber unterhalten könnte, greift man gerne in diese verbale Trickkiste. So wird das Wetter zum ewigen Thema... Im Süden Italiens regnet es seit Tagen fast sintflutartig und mir fällt, festgehalten in den vier Wänden, nichts besseres ein, als über das Thema „Wetter“ zu sinnieren: Ja, das war in jeder Beziehung ein verrückter Sommer! Zusammengezählt hielt ich mich drei Monate im Süden Italiens auf, und das Wetter gebärte sich so, wie während 30 Jahren nicht erlebt: Der Vorfrühling zog nasskälter als sonst über Landen, eine sogenannte „Deltawetterlage“ über Deutschland liess über den ganzen Sommer kühlere Luft aus dem Norden nach Apulien fliessen. So richtig heiss wie ennet der Alpen fühlte es sich selten bis nie an, und der Herbstbeginn leiten nun sintflutartige Regenfälle ein. Und bemerkenswert: Parallel dazu läuft die politische Wetterlage ebenfalls in eine hier nie gefühlte Richtung. Man staune: Aufbruchstimmung herrscht! Schon fast euphorisch erzählen mir meine süditalienischen Freunde von den Plänen der neuen Regierung, von neuen Gesetzen, die sofort in Kraft treten. Man will sich wieder selbst sein, will sein „Italia“ selber gestalten, sich den Einflüssen der EU und des mächtigen Deutschlands entziehen. Innenminister Salvini, ausserhalb Italiens bekanntlich vielerorts eher als Hassfigur wahrgenommen, ist die personifizierte Hoffnung des kleinen Mannes, der ohne Arbeit und ohne Aussicht auf eine ausreichende künftige Pension vor sich hin lebt. Wir Ausländer hier unten können uns im Wissen um die Schuldenlast unseres „Bella Italia“ die Einhaltung der gemachten Versprechungen und Verheissungen schwerlich vorstellen, können höchstens mithoffen, dass ein Durchbruch gelingt. Erste positive Zeichen registrieren wir sehr wohl: Der Strand von San Pietro wird bis in den Oktober (und nicht nur bis August) vorbildlich sauber gehalten, die Strassenränder sind erstaunlich sauber und im Ort ist wenig Müll herumliegend. Man hat den Eindruck alle ziehen mit, damit Touristen über die klassische Ferienzeit hinaus bleiben. Die zahlreichen Kleinunternehmer, die im Sommer vom Tourismus an der Küste profitieren, zogen sich nicht schon Ende August in die nahen Städte zurück, erstmals wird man bis anfangs Oktober da und dort bedient. Man spürt förmlich, dass viele Menschen hier etwas verändern wollen. Mögen sie nicht von der politischen Wetterlage so enttäuscht werden, wie ich es von der gegenwärtig meterologischen... sein könnte.

(Photos von unserem Feriengast Peter Kuhn)

Wetterlage am Chidro im Oktober

Abendstimmung am Ionischen Meer in San Pietro

Wetterlage in San Pietro in Bevagna im Herbst

il mare sensa parole...

 

 

"Wetter ist Leben" - mit diesem Vergleich mahnte mich eine treue und interessierte Leserin meiner Homepage, den Gästen auch einen Blick auf das Wetter werfen zu lassen.
Diesem Vorschlag möchte ich mit dieser Seite nachkommen.

Vorweg einige Gedanken zum Wetter in Apulien. 
Schon viele Wochen verbrachte ich in verschiedensten Jahreszeiten im südlichen Teil Italiens. Das Wetter mag überall seine Unberechenbarkeit haben. In dieser Ecke Apuliens ist das Unberechenbare aber besonders spürbar. 20 cm Schnee in San Pietro an Weihnachten 2002 - so dass der damals über 90 jährige Vater (selig) Emanuels sagen musste: "So etwas habe ich hier noch nie erlebt!" 
Im folgenden Sommer regnete es fast wöchentlich ausgiebig. Auch das nicht das gewohnte Wetterszenario!
Das Wetter macht also auch seine Kapriolen in Apulien. Das dürften auch die Feriengäste ab  September 2016 gedacht haben. Selten gesehene Regenmengen setzen die Felder unter Wasser und behinderten die Traubenlese. Selten kann mir ein einheimischer Bauer die unmittelbare Wetterentwicklung voraus sagen. Erstaunlich eigentlich. Man müsste doch glauben, dass Menschen, die mit der Scholle verbunden sind , in dieser Sache Erfahrung haben. Man darf ruhig behaupten und damit einige Ausreisewillige aus dem Norden warnen: Die Winter sind nicht so mild wie jene im Süden

Spaniens. Da mag der Kontinentaleinfluss aus dem nahen Balkan eine Rolle spielen. Dazu gesellt sich eine höhere Luftfeuchtigkeit - nicht erstaunlich, der Absatz Italiens ist eben vom Meeren umgeben. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 10°C (wie es durchaus an Wintertagen möglich ist), vermitteln bekanntlich nicht gerade ein behagliches Gefühl. Umso grösser die Hitze in den Sommermonaten Juli und August! Wenn mich jemand fragt, welches der schönste Monat in San Pietro sei, dann behaupte ich keck: Der Monat Mai! Warum? Dann blüht alles, und die Sonne verbreitet eine angenehme sommerliche Wärme über Apulien. Aber eben:: Apulien ist gross, und Wetter in Lecce muss nicht Wetter in San Pietro sein.

Wetter in Lecce, Wetter in Bari - solche Rubriken findet man im Internet. Wetter in San Pietro entspricht am ehesten (aber kurzzeitlich auch nicht immer!) dem Wetter von Avetrana, dem nächstgelegenen Städtchen von San Pietro.

Möchten Sie die Wettersituation der letzten Tage analysieren und ganz genau kennen, die da heissen::

Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit - dann sind Sie hier auf der richtigen

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Wetterlink:

Wetterlage an der via Chidro specchiarica in San Pietro in B. am 25.10.2016     (Photo Eric Delosea)


Wetterlagen am Ionischen Meer im Oktober 2018